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REGGIO PÄDAGOGIK - 100 Sprachen - Loris Malaguzzi

100 Sprachen

Ein Kind ist aus hundert gemacht. 
Ein Kind hat hundert Sprachen, hundert Hände, hundert Gedanken,
hundert Weisen zu denken, zu spielen, zu sprechen. 
Hundert, immer hundert Weisen zu hören, zu staunen, zu lieben,
hundert Freuden zu Singen und zu Verstehen.
Hundert Welten zu entdecken,
hundert Welten zu erfinden,
hundert Welten zu träumen.
Ein Kind hat hundert Sprachen,
(und noch hundert, hundert, hundert), aber neunundneunzig werden ihm geraubt.
Die Institution und die Kultur trennen ihm den Geist vom Körper.
Sie sagen ihm,
ohne Hände zu denken,
ohne Kopf zu handeln,
nur zu hören ohne zu sprechen,
ohne Freuden zu verstehen,
nur Ostern und Weihnachten
zu staunen und zu lieben.
Sie sagen ihm, es soll
die schon bestehende Welt entdecken. 
Und von hundert werden ihm neunundneunzig geraubt. 
Sie sagen ihm, dass Spiel und Arbeit,
Wirklichkeit und Fantasie,
Wissenschaft und Vorstellungskraft, 
Himmel und Erde, Vernunft und Träume,
Dinge sind, die nicht zusammen passen. 
Ihm wird also gesagt, dass es Hundert nicht gibt.
Das Kinder aber sagt: "Und es gibt Hundert doch."

Loris Malaguzzi, Pädagogischer Koordinator/ Berater Reggio-Pädagogik

Wichtigster Inspirator des Konzepts war der Pädagoge und Psychologe Loris Malaguzzi. Pädagogischer Koordinator und Leiter des zunächst informell, ab 1970 institutionalisierten Pädagogischen Zentrums der Stadt wurde Loris Malaguzzi bestellt, ein 1920 geborener Lehrer, der seit den 1940er Jahren – mit Unterstützung durch Eltern, Gewerkschaftern und progressiven Kommunalpolitikern – versuchte, die Vorschulbewegung in der Emilia Romagna voranzutreiben. Ihm ging es vor allem um das Entwerfen und Umsetzen pädagogischer Konzepte. Dabei griff er auf reformpädagogische Ansätze zurück, wie die Deweys, Montessoris und Freinets, und suchte nach Verknüpfungen mit aktuellen, innovativen Ideen im erziehungs- und sozialwis- senschaftlichen Umfeld. Dazu gehörten die Vorstellungen Jean Piagets vom Lernen als aktiver Umweltauseinandersetzung oder Jerome Bruners vom „entdeckenden Lernen“, ebenso die Auffassung eines erweiterten Intelligenzbegriffs bei Howard Gardner.

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