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REGGIO PÄDAGOGIK - Lerntheorätische Ansatze

Im Zentrum des Bildungs- und Lernkonzepts der Reggio-Pädagogik steht die wechselseitige Durchdringung von Wahrnehmung, Beziehungsaufbau, Kommunikation, gegenständlicher Produktion (Gestaltung) und Dokumentation, z.B. der Lebewesen, Gegenstände und Prozesse, die dem Lernenden bedeutungsvoll sind.

Mit ihrem Bildungskonzept reflektiert die Reggio-Pädagogik ein breites Spektrum lerntheoretischer Ansätze aus den letzten Jahrzehnten. Dabei werden vorrangig Bezüge zur angloamerikanischen Tradition pädagogisch-psychologischen Denkens hergestellt, ausgehend von der „Progressive Education“ im frühen 20. Jahrhundert und ihrem Hauptvertreter John Dewey, dem Mitbegründer der Projektmethode in der Pädagogik. Sein Ansatz der „denkenden Erfahrung“, nach dem sich im konkreten (forschenden) Handeln praktische Fertigkeiten und Fähigkeiten, aber auch Weltwissen erweitern (vgl. Bohnsack 2005), findet sich im reggianischen Projektbegriff unmittelbar wieder. (vgl. Prof.Tassilo Knauf)

In die Reggio-Pädagogik sind verschiedene pädagogische Ansätze miteingeflossen so z.B. das Bildungskonzept von Maria Montessori (Bild vom Kind), Celestine Freinet (Werkstattarbeit), Bruno Munari (Design/Architektur), Gianni Rodari (Literatur/Theater) sowie Aspekte von Jean Piaget, Erik Erksion. C.G. Jung und vorallem der Ko-Konstruktivismus von Lev Vegotsky. Wärend in neuerer Zeit vorallem Erkenntinisse von Havard Gardner (multiple Intelligenzen) , Jerome Bruner, Guinilla Dahnberg, Peter Moss und Entwicklungen aus Neurobiologie und Gehirnforschung mit einbezogen werden.

Eine besondere Rolle in der reggianischen Bildungsdiskussion spielen Persönlichkeiten, die mit traditionellen Denkmustern brechen. Eine dieser Persönlichkeiten ist Jerome Bruner, der die Begeisterung, die emotionale Anspannung und Entspannung beim Entdecken von Neuem als einen starken Schub in Lernprozessen erkannte (vgl. Bruner 1980). Eine andere Forscherpersönlichkeit ist Howard Gardner. Er sprengte den traditionellen, sprachlogisch und mathematisch geprägten Intelligenzbegriff und erläuterte eine multiple, vielfältige Vorstellung von Intelligenz, wozu zum Beispiel auch ästhetische, soziale und praktische Intelligenzen gehören (vgl. Gardner 2011). Beide Forscher leisteten auch einen Beitrag für den großen Katalog zur Reggio-Ausstellung „The Wonder of Learning“ geliefert (vgl. Bruner 2011; Gardner 2011).

Mit diesem Konzept ist die Reggio-Pädagogik nicht einer ganz bestimmten Lerntheorie verpflichtet. Sie reflektiert vielmehr intensiv die lerntheoretischen Ansätze der letzten Jahre, soweit sie mit dem reggianischen Bild vom Kind vereinbar und miteinander kompatibel sind​​​​​​.​

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