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REGGIO PÄDAGOGIK - Projekte und Prozesse

Projekte sind in der Reggio-Pädagogik die wichtigste Handlungsform zur Gewinnung von Welt- und Selbstverständnis, aber auch von alltagsbezogenen Kompetenzen. Der Projektbegriff selbst wird in den Originaltexten aus Reggio Emilia vorrangig an Beispielen oder im Gesamtzusammenhang kindlichen Lernens erläutert (vgl. u. a. Reggio Children 2007, 34 f.). Danach werden Projekte als selbstverständliche Bestandteile der alltäglichen Lernprozesse und nicht als spezielle, hochverdichtete Lernformen gesehen.

In der Reggio-Pädagogik wird das Lernen in Projekten als eine Aktivität verstanden, in der Begeisterung und Leidenschaft, aber auch Versunkenheit und Konzentration eine große Rolle spielen. Entscheidend ist dabei das Staunen als Aktivität, die Entdecken, Neugier, Fragenstellen, Forschungsstrategien Entwickeln und diese Umsetzen mitein- ander verbindet. Im Staunen treffen sich Emotionalität und Rationalität, Verweilen und Zielstrebigkeit ebenso wie Individualität und Gemeinschaftlichkeit (vgl. Rinaldi 1999, u. a. 16).

Wesentliche Bestandteile von Projektaktivitäten sind sinnliche Wahrnehmung, Kommunikation, Fantasie und Experimente. Oftmals ergeben sich in der Projektaktivität definierte Ziele. Manchmal ist aber letztlich der Weg das eigentliche Ziel. Oft wird etwas Gegenständliches gestaltet, eine Frage geklärt, eine Problemlösung gesucht. Dabei werden im Prozessverlauf Kompetenzen und Sinnstrukturen aufgebaut.

Oft gehen Projekte aus Spielaktivitäten hervor oder sie durchdringen sich wechselseitig (vgl. Knauf 2001, 17). Schon Gianni Rodari, der in der Frühzeit der Konzeptentwicklung der Reggio-Pädagogik als Fortbildner in Reggio tätig war, verweist auf die pädagogische Dimension des Spiels: „Das Spiel ist (...) ein Prozess, durch den das Kind die Gegebenheiten der Erfahrung miteinander verbindet, um eine Realität zu konst- ruieren“ (Rodari 2008, S. 174).

In Projekten sind Pädagog:innen wichtige BegleiterInnen: Sie können Impulse geben, sich aber auch zurückziehen und nur bei Krisen präsent sein. Sie experimentieren und forschen mit den Kindern gemeinsam, um über ein Thema mehr zu erfahren, vor allem aber, um tiefer in die Geheimnisse des Lernens der Kinder einzudringen. Pädagog:innen sind bei Projekten darüber hinaus vor allem Beobachter:innen und Dokumentator:innen (vgl. zusammenfassend Knauf 2013, 115; Küppers/ Römling-Irek 2011, 96 f.).

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