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REGGIO PÄDAGOGIK - Der Raum als 3. Pädagog:in

Zum pädagogischen Raum gehören in der Reggio-Pädagogik nicht nur das gesamte Raumangebot einer Kita und das zugehörige Außengelände, sondern auch das von den Kindern erschließbare Umfeld der Einrichtung, die Straßen und Plätze sowie in der Natur Parks, Gärten, Äcker, Wiesen, Teiche und Wasserläufe.

In Reggio wird der Raum als „dritter Erzieher“ bezeichnet, eine inzwischen auch außerhalb der Reggio-Pädagogik viel zitierte Metapher (vgl. Beek 2001, 197). Da- bei geht die Reggio-Pädagogik davon aus, dass der erste Erzieher das Kind selbst ist, wird es doch als Konstrukteur seiner eigenen Entwicklung gesehen. Der zweite Erzieher, das sind das soziale Umfeld, die Familie, die Pädagog:innen, die anderen Kinder in der Einrichtung, die Peer-Group. Mit dem dritten Erzieher kommen die sinnlich und emotional erfahrbaren Momente im Kinderalltag ins Spiel, die Wohlbefinden, aber auch Unbehagen erzeugen können.

Die Gestaltung der Räume in der Reggio-Pädagogik orientiert sich am Prinzip der „Antinomien“ von Aristoteles (vgl. Knauf 2005, 190). Das heißt konkret, dass die Kultivierung von Gegensätzen in hohem Maße die Raumqualität ausmacht. Der Gegenpol zu den Wohlbefinden und Entspannung ausstrahlenden Rückzugszonen ist die Einrichtung von Bereichen, die zu Aktivität herausfordern, zum Forschen, zum Bauen, zum Produzieren von Objekten, zur Verwandlung beim Ausprobieren verschiedener Rollen.

Zwei Erlebnis-, Forschungs- und Handlungsfelder dominieren: Natur und Stadt. Natur und Stadt sind die vernetzten zentralen Felder, zu denen sich die reggianischen Bildungseinrichtungen öffnen, um die Erweiterung des naturbezogenen, zivilisatorischen und kulturellen Wissens der Kinder zu stimulieren. Das bewusste Hinausgehen mit den Kindern in das Umfeld, in die Stadt oder das Dorf, ist zentrales Element. Der öffentliche Raum wird als Atelier verstanden, um zu erkennen und zu lernen, aber auch als Umfeld, in das sich Kinder ganz selbstverständlich einbringen, das sie mit gestalten können. Kinder in Reggio Emilia werden als Bürger der Gegenwart gesehen. Sie sind eingebunden in das kulturelle und politische Leben der Stadt und bekommen Raum. Die Arbeit in öffentlichen Projekten bedeutet ein suchendes Forschen der Kinder, ein in Dialog treten aller Beteiligten und die Vernetzung von Menschen, Kulturen und Örtlichkeiten.

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Ö-Cert richtet sich an Einrichtungen der Erwachsenenbildung, die unter erwachsenpädagogischen Gesichtspunkten qualitätsvolle Arbeit leisten und dies anhand der Ö-Cert-Kriterien nachweisen können. Ö-Cert wird von Bund und Ländern auf Basis einer gesetzlichen Grundlage vergeben (15a-Vereinbarung zu Ö-Cert, BGBl. II Nr. 269/2012) und gilt als europäisches Vorzeigeprojekt.